DIY

Visitenkarten-Etui: Kartentausch leicht gemacht Selbt gemachter Visitenkartenhalter mit Hochziehmechanismus | 17.08.2016

Ich war vor Kurzem auf der Nordstil Messe in Hamburg - ein bisschen stöbern was es so Neues gibt und natürlich neue Kontakte knüpfen. Elementarer Bestandteil des „Kontaktens“: der Visitenkartentausch. Visitenkarten hatte ich bereits aber es fehlte noch ein schickes Etui. Als mir eine Freundin kürzlich ihr neues Visitenkarten-Etui zeigte, war ich hellauf begeistert. Ein simpler Mechanismus, durch den die Kärtchen nach oben geschoben werden und somit leichter zu entnehmen sind. Ich bin gleich in die Produktion gegangen und das kam dabei heraus:

Visitenkarten-Etui: Materialien und Werkzeuge

Ich möchte euch zwei verschiedene Optionen für die Projektumsetzung geben, da ich weiß, dass Gelegenheitsbastler meist lieber das verwenden, was sie eh schon zu Hause haben.

Option 1: Die haltbare Variante aus Snappap

Snappap ist ein relativ neues Produkt in der DIY-Welt. Es besteht aus einem Papier-Kunstfasergemisch und ist dadurch reißfest, waschbar und sehr stabil. Es wird auch als veganes Leder bezeichnet, da es nach dem Waschen einen schönen Crinkle-Look bekommt und tatsächlich fast aussieht wie echtes Vintage Leder. Weiterer Vorteil von Snappap: es lässt sich nach Belieben einfärben und bedrucken, z.B. mit Textilfarbe. Ihr bekommt es online auch schon in relativ kleinen Mengen á A4 Bögen. Daraus könnt ihr z.B. zwei Etuis im klassischen Visitenkartenformat herstellen.

Option 2: Gewachstes Geschenkpapier

Habt ihr ein schönes, stabiles Geschenkpapier zu Hause? Dann könnt ihr dieses mit einem ganz einfachen Trick haltbarer und robuster machen. Wichtig ist nur, dass es sich um ein unbehandeltes, mattes Geschenkpapier handelt. Alles was ihr dafür braucht ist ein alter weißer Kerzenstumpen und ein sauberes Baumwolltuch. Das Geschenkpapier mit dem Wachs einreiben und anschließend mit dem Tuch polieren - fertig.

Mein Tipp: Ihr könnte die Materialen auch mischen und z.B. für ein Etui aus gewachstem Geschenkpapier eine Lasche aus Snappap oder auch aus Leder verwenden. Da die Lasche der anfälligste Teil des Etuis ist, ist es ganz sinnvoll diese aus einem belastbaren Material zu erstellen.

Darüber hinaus, braucht das kleine Etui nicht mehr viel. Ein Verschluss aus Snaps, Druckknöpfen, Magnetverschlüssen oder flachem Klettband, Textilkleber und schon kann es los gehen.

Visitenkarten-Etui: Anleitung zum selber machen

Mit etwas Akribie beim Ausschneiden und Falten habt ihr im Nu euer eigenes Visitenkarten-Etui gebastelt. 

Hier gehts lang zur Skizze - diesmal als Sketchnote:

Sketchnote Skizze Visitenkarten-Etui

Und dann kann es auch schon los gehen: 

  1. Schnittmuster übertragen: Anhand der beigefügten Skizze könnt ihr ein Schnittmuster für euren Visitenkartenkartenhalter im passenden Format erstellen. Dieses dann auf das gewünschte Papier übertrage und ausschneiden. Die in der Skizze eingezeichneten gestrichelten Linien (a) bis (c) mit dem Cutter vorsichtig einschneiden.

  2. Lasche durchfädeln: Durch diese Cutter-Öffnungen anschließend die Lasche durchfädeln. Wie, könnt ihr auf dem Bild am Besten erkennen. Die Länge der Lasche entspricht der Gesamtlänge des Schnittmusters plus ca. 3 cm bei einem klassischen Visitenkartenformat. Weitere Hinweise hierzu findet ihr auch in der Skizze.
  3. Seitenteil umschlagen und festkleben: Seitenteil (1) mit Kleber bestreichen, nach innen umschlagen und festdrücken. Die Lasche wird hierbei mit umgeschlagen und festgeklebt.

  4. Seitenteile einschlagen und festkleben: Seitenteile (2) nach innen einschlagen und diesmal die Außenseite mit Kleber bestreichen, sodass ihr diese im nächsten Schritt mit der Fläche (3) verbinden könnt.

  5. Zusammenklappen und Festdrücken: Die Seitenteile (2) an der Innenseite der Fläche (3) befestigen, sodass ihr nun ein Täschchen habt. Das Ganze nicht allzu straff fest kleben, damit die Karten noch gut Platz haben. Achtung: In der Skizze habe ich euch in grau gestrichelt eingezeichnet, an welcher Stelle ihr das Ganze falten sollt. Wenn ihr das richtig macht, bleiben unten (bzw. auf dem Bild auf der linken Seite) zwei kleine Ecken frei. Dadurch haben die Kärtchen später auch ausreichend Platz.

  6. Seitenteil einschlagen und festkleben: Anschließend das letzte verbleibende Seitenteil (4) nach innen einschlagen und festkleben. Achtung: Anders als bei dem ersten Seitenteil, darf die Lasche hier nicht mit festgeklebt werden. Diesen Bereich also einfach aussparen. Die Lasche soll sich schließlich später an dieser Stelle ganz einfach durchziehen lassen können.

  7. Verschluss vorbereiten: Jetzt geht an den letzten Part. Hierzu als erstes Snaps, Druckknöpfe oder auch Klettpunkte o.ä. mit dem zugehörigen Werkzeugen bereit legen. Ich habe für mein Etui einen Verschluss aus Snaps gewählt.

  8. Markieren und lochen: Die Lasche und das Visitenkartenetui an der Stelle markieren an der ihr später den Verschluss haben wollt. Bei mir ist dies knapp 3 cm von der Öffnung entfernt. An dieser Stelle durch die Lasche und die Fläche (5) des Visitenkartehalters (inkl. der Lasche die hier an der Rückseite entlang läuft) mit einer Ahle lochen.

  9. Snap an Etui befestigen: Einen Teil des Snap-Verschlusses befestigt ihr anschließend an der Fläche (5). Ich befestige den Teil an der hier entlang laufenden Lasche gleich mit, damit der Verschluss verstärkt wird. Achtung: Nicht aus versehen den Teil der Lasche, der an der gegenüberliegenden Seite (3) entlang läuft befestigen. Dieser muss frei beweglich sein, damit ihr die Kärtchen später raus ziehen könnt.

  10. Snap an Lasche befestigen: Im letzten Schritt nur noch den Snap-Verschluss an der Lasche befestigen. Ich schlage die Lasche hierzu immer nochmal um, damit auch diese verstärkt ist. Fertig.

Jetzt noch schnell schnieke Visitenkarten drucken lassen und bei der nächsten Möglichkeit ganz lässig aus eurem selbst gemachten Etui holen - dank Hochziehmechanismus ganz ohne Gefriemel.

Simple Variante mit Snappap und Snapverschluss

Ich habe auch noch eine simple Variante des Etuis entwickelt. Was dabei anders ist, zeige ich euch im Folgenden:

  1. Schnittmuster übertragen: Für die simple Variante ein Schnittmuster anhand der simplen Version meiner Skizze erstellen. Letztlich fehlen hier nur die Seitenteile (1) und (2) und es werden keine Schnitte (a) bis (c) mit dem Cutter gemacht.
  2. Seitenteile einschlagen und festkleben: Schritt 4 und 5 aus obiger Anleitung übernehmen.
  3. Snap befestigen: Die Lasche wird in der simplen Variante nicht aufwändig durch die Öffnungen gezogen sondern ganz einfach nur mit der Seite (5) mit einem Snap verbunden. Sprich, ich macht eigentlich genau das was in obiger Anleitung in Schritt 9 steht, nur das die Lasche dadurch zum ersten Mal befestigt wird. Ich glaube auf dem Bild könnt ihr das am Besten erkennen. Als Hilfsmittel habe ich die Lasche mit Tesa an einer Visitenkarte befestigt, diese in das Etui geschoben und anschließend gelocht. Somit verrutscht die Lasche nicht uns sitzt mittig.
  4. Snap an Lasche befestigen: Schritt 10 aus obiger Anleitung übernehmen.

Wieso das nur mit Snappap funktioniert? Da Snappap ähnlich wie Leder nicht wirklich ausfranst oder einreißt, könnt ihr euch hier den Umschlag (1) und (4) sparen. Papier würde der Beanspruchung wahrscheinlich keinen Tag Stand halten können.

Weitere Verwendungs­möglichkeiten und Designs

Der Mechanismus lässt sich natürlich auf alle mögliche Arten von Etuis übertragen, wie z.B. Handyhüllen oder Tablet- & Laptoptaschen…ach so viele Möglichkeiten und mal wieder eine wunderbare Geschenkidee! 

Ich musste mich gleich an ganz vielen verschiedenen Designs probieren und bin einfach nur begeistert, was für schöne, indivuelle Etuis dabei heraus kommen! Welches Design gefällt euch am Besten? 

Erste Reihe: Snappap, zweite Reihe: Gewachstes Papier oder Karton, teilweise mit Snappap Lasche

Na habt ihr die Schere schon zur Hand? Ich freue mich über einen Kommentar von euch!

Alles Liebe

Vera

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